Menorca – Tag 7 – Abenteuer im Süden

Als wir heute nach dem Frühstück aufbrachen, wussten wir noch nicht, was für ein Abenteuer heute auf uns wartet… Heute soll es in den zentralen Süden gehen, auf dem Plan steht nur ein Strand – ich habe dazu gelernt.

Wir fahren nach Sant Tomàs, eine touristische aber dennoch sehr schöne Umgebung. Eigentlich hätte ich unser Urlaubsdomizil gern hier gehabt, aber über unser Reisebüro gab es hier nichts mehr. Wir halten uns nicht lange hier auf. Der Parkplatz liegt direkt am Strand und als wir hier gegen 10:30 ankommen, ist dieser sogar noch relativ leer.

Wir wollen jedoch zur Cala Escorxada, von den Bildern her definitiv der schönste Strand und zu dem relativ abgelegen und sollte somit nicht überfüllt sein. Das Schild am Strand von Sant Tomàs sagt 2,2 km und der Reiseführer ca. 40 Minuten. Zunächst geht es über Dünen und Holzsteg zum Strand von Binigaus. Hannah freut sich schon, allerdings muss ich ihr sagen, dass wir hier nicht bleiben.

Natürlich wird den Rest des Weges viel gejammert und gemeckert. Zum Glück gibt es heute einige Wolken und der Weg ab Binigaus geht erstmal etwas durch den Wald, über Stock und Stein – hier noch so, wie ich mir den Camì de Cavalls vorgestellt habe. Sehr lange bleibt es so leider nicht! Wir nähern uns der felsigen Küste und dann geht es entlang dieser, sowie hoch und runter auf felsigen Untergrund, nahe am Abgrund.

Damit hatte ich nicht gerechnet – Hannah und ich haben nur Flip Flops bzw. Latschen an. Dementsprechend langsam sind wir unterwegs, Sicherheit geht definitiv vor – insofern das mit diesem Schuhwerk möglich ist. Aber zumindest werden wir zwischendurch immer wieder mit tollen Aussichten belohnt. Der Weg zieht sich! Ich kann es kaum erwarten, dass wir ankommen und ich überlege mir schon welche Alternativen wir für den Rückweg haben…

Dann liegt die Bucht endlich vor uns und ich bin heilfroh, dass wir ohne nennenswerte Verletzungen hier angekommen sind! Die Bucht sieht traumhaft aus, auch wenn man bereits von oben erkennen kann, dass Pflanzenreste im Meer treiben, allerdings nur auf einem recht schmalen Streifen am Ufer.

Schnell bauen wir alles auf, wir wollen unbedingt ins Wasser uns abkühlen. Als wir jedoch ins Wasser gehen, sehen wir hier nicht nur Pflanzenreste, leider schwimmt hier auch jede Menge kleinerer und größerer Plastikmüll… 🙁

Geht man etwas weiter rein, wird es zum Glück etwas besser. Allerdings sind hier Fische, die an meinen Wunden nagen und ich habe meine Badeschuhe nicht mit, um Gewicht zu sparen. Die Freude singt… Wir halten uns überwiegend im Schatten unseres Strandzeltes auf. Michael und Hannah wagen sich nochmal ins Wasser, ich mache Fotos und suche nach einem alternativen Weg. Irgendwie müssen ja die anderen auch hergekommen sein, einige sehen nicht so aus, als wären sie einen solchen Weg hergelaufen.

Ich sehe auf der Wanderkarte einen alternativen Weg, der scheint etwas länger zu sein, geht aber mehr durch das Landinnere – alles ist besser, als so nah an den Klippen rumzukraxeln, ganz besonders mit Hannah und dem falschen Schuhwerk. Grundsätzlich könnte das jedoch echt Spaß machen, mit entsprechender Kleidung und bei weniger Hitze!

Als wir aufbrechen, stellen wir fest, dass der alternative Weg privat ist und die Benutzung ausdrücklich verboten. Wir wollen hier kein Risiko eingehen und nehmen eben denselben Weg zurück, wie wir hergekommen waren. Natürlich wird das Wasser knapp, auch wenn wir mit vier vollen Flaschen los sind. Aber die Hitze, Anstrengung und der staubige Weg durch den Wald, machen uns durstig. Wir können es kaum erwarten zurückzukommen!

Gleich am Anfang vom Strand von Sant Tomàs ist zum Glück eine Strandbar. Wir sind so durstig, als wir dort ankommen. Da sie keinen Platz mehr auf der Terasse haben, entscheiden wir uns die drei Dosen Softdrinks samt Pappbecher mit Eiswürfel to go zu nehmen – knapp 8,00 Euro. Sind das die normalen Preise oder haben sie gesehen, wie durstig wir sind?! Wir haben zwar noch ein paar Liter Wasser im Auto, aber die sind jetzt schön warm.

Eigentlich wollte ich mich hier am Strand noch kurz abkühlen, da aber weder Hannah noch Michael mit wollen und ich alleine dann auch keine Lust habe, steigen wir direkt ins Auto und fahren zurück.

Ich hatte zwar überlegt, ggf. auf dem Rückweg kurz bei der Cala Santa Galdana anzuhalten, aber diesen Vorschlag erspare ich mir nach dieser Anstrengung. Im Hotel duschen wir und ruhen uns noch etwas aus, bevor es nochmal zum Hafen zur Nahrungssuche geht.

Dieses Mal entscheiden wir uns für ein italienisches Restaurant. Hannah ist enttäuscht, hier gibt es keine Pizza und Pasta möchte sie nicht, weil sie ja keine Nudeln isst. Der Kellner will alles möglich machen, aber letztendlich nimmt sie ein Bruschetta. Vegetarische Optionen gibt es auf der Karte, so ist es für uns kein Problem etwas zu Essen zu finden. Michael entscheidet sich für Tortellini, die hier alle fleischlos gefüllt sind, mit Pilzen und Tomaten, ich für Farfalle in Tomaten-Ricotta-Soße. Vorausgesetzt, die Nudeln sind italienisch, ist mit Aglio e Olio auch eine vegane Option drin.

Dann geht es schnell wieder ins Hotel, wir sind alle total kaputt…

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