Menorca – Tag 8 – Nördlicher Osten
Heute geht es endlich an einen Strand im Osten, die letzte Himmelsrichtung, in der wir noch keine Badeerfahrungen gesammelt haben. Kurz vor Maó biegen wir ab in Richtung Norden und da es auch etwas bergauf geht, haben wir einen guten Blick über die Hauptstadt.
Der Weg in Richtung Sa Mesquida ist schmal und kurvenreich, einfach wunderschön anzusehen. Wir fahren durch den kleinen Ort durch, hier haben wohl insbesondere Einheimische ihre Ferienhäuser. Ein Parkplatz am Strand ist recht schnell gefunden, auch wenn es bereits voller wird. Nach kurzem Fußmarsch kommen wir an den Strand mit feinem Sand – wie Hannah es sich gewünscht hat.
Überfüllt ist der Strand nicht, sehr zu unserer Freude. Wir bauen alles auf, Hannah will sich erstmal ausruhen im Strandzelt. Michael geht als erstes ins Wasser. Ich beobachte derweil, dass ein Mann mit seinem Paddel immer wieder was aus dem Wasser holt. Müll scheint es nicht zu sein, das Wasser sieht sehr sauber aus. Auch andere scheinen mit Kindereimern etwas aus dem Wasser zu holen. Dann bemerke ich, das kaum einer im Wasser ist, die Leute stehen eher am Ufer… Mir wird klar, das kann nur eins sein – Quallen!! Bis ich mir ziemlich sicher bin, ist Michael bereits im Wasser. Ich hatte ihn zwar noch versucht zu warnen, aber er konnte micht nicht mehr hören.
Relativ schnell ist er jedoch auch wieder draußen, er hat sie auch entdeckt. Es sind zwar nicht sooo viele, aber baden gehen macht hier keinen Sinn. Hannah stört es nicht, sie meint wir können auch einfach am Strand Karten spielen. Aber ohne ins Wasser zu können, macht das für uns keinen Sinn. Wirklich Schade, der Strand sieht herrlich aus und das Wasser ist absolut klar, es gibt Toilleten und einen Eiswagen – aber offenbar haben wir kein Glück mehr mit den Stränden. Ich mache wenigstens noch ein paar Fotos, während die beiden anderen sich mit Uno Uno die Zeit vertreiben. Ich komme ins Gespräch mit einer Einheimischen, die ebenfalls auf Quallenjagd ist.
Sie bestätigt meine Vermutung, dass es auch etwas nördlicher in Es Grau vermutlich ebenfalls Quallen geben wird. Diesen Versuch lassen wir also gleich bleiben. Da ich aber gegen Abend gern noch zu dem Leuchtturm Faro de Favàritx möchte, suche ich nach einer Bademöglichkeit im westlichen Norden. Nach dem gestrigen Tage bestehen Michael und Hannah darauf, dass es ein Strand ist, zu dem man nicht weit laufen muss. Da es auch bereits recht spät ist (gegen Mittag), stimme ich dieser Meinung zu.
Arenal d’en Castell scheint mir geeignet, es ist zwar ein Touristenort, aber ins Meer möchte ich schon gerne noch zum abkühlen. Wir machen uns auf den Weg. Einen Parkplatz am östlichen Ende haben wir zwar direkt gefunden, allerdings möchte Michael gerne erstmal was essen, also fahren wir weiter in den Ort und halten nach einem Restaurant Ausschau. Dabei entdecke ich auch Schilder die zum „Platja“ weisen. Wir entdecken ein Restaurant und das ist zufällig auch recht nah am Strand. Als fahren wir noch eine Runde und parken am Ende der Reihe mit parkenden Autos.
Das Restaurant nennt sich El Mirador und der Name ist passend, da man wirklich einen tollen Ausblick hat. Offenbar gibt es hier auch einen Pool, der kostenfrei genutzt werden kann, Hannah ist dafür, aber ich möchte ans Meer. Nun aber erstmal was essen, Hannah entscheidet sich für einen Hamburger mit Pommes, Michael für eine Funghi-Pizza und ich für ein Bruschetta mit Ziegenkäse und Marmelade. Als die Pizza gebracht wird, ist Michael der Meinung, die wäre nicht für uns, er entdeckt Schinken auf der Pizza.
Leider ist es jedoch keine Verwechselung, er hatte nur nicht auf die Zutatenliste geschaut. Der Kellner bietet an die Pizza neu zu machen, aber Michael möchte keine Umstände bereiten und sortiert den Schinken der zum Glück oben drauf liegt, runter. Mein Bruschetta ist letztendlich eine riesige Scheibe trockenes Toast mit zwei dicken, runden Scheiben Ziegenkäse. Wahrscheinlich kommen nicht viele Italiener nach Menorca, die würden bei dem Anblick wohl in Unmacht fallen.
Wir sind jedoch gesättigt und wollen nun zum Strand. Einer meckert natürlich wieder über den „langen“ Weg. Am Strand baue ich das Zelt auf, die anderen kehren derzeit noch in das Restaurant direkt am Strand ein, um die Toiletten zu benutzen. Dann geht es erstmal ins Wasser – endlich!
Da recht viele Leute hier sind, ist das Wasser am Strand durch den aufgewirbelten Sand trüb. Zu sehen gibt es hier nichts, auch weil wir recht mittig am Strand sind, die Fische sind eben eher bei den Felsen, aber wir wollten ja nicht so weit laufen…
Gegen 17:00 Uhr packen wir zusammen, wir wollen schließlichnoch zu dem Leuchtturm! Wir nähern uns. Vor uns sind noch zwei weitere Autos, sie stoppen an einem Tor und eine Dame reicht Informationsmaterial. Erst denken wir, dass man für den Parkplatz bezahlen muss. Das ist zwar eher überraschend aber nicht schlimm. Als die Autos jedoch umkehren, sind wir überrascht. Die Dame klärt uns auf: das Naturschutzgebiet ist im Sommer für Autos geschlossen. Wir könnten hier parken und laufen, das wären aber ca. 3 km – das Thema „Laufen“ hatten wir ja heute schon – keiner von uns will nach gestern heute großartig laufen… Die Alternative ist, mit dem Bus zu fahren, dafür ist auch das Infomaterial. Der Bus startet jedoch in Maó, das kommt heute nicht mehr in Frage.
Mal wieder müssen wir umplanen! So langsam werden mir die Tage knapp… Wir fahren spontan noch zum Monte Toro. Der ist nicht so weit weg und man kann bis hoch fahren – das hört sich doch gut an. Unterwegs halten wir das erste Mal an einer Tankstelle, aber einfach drauf lostanken ist hier nicht. Uns wird gezeigt, dass man in den Automaten erstmal Geld einzahlen muss (oder Karte) und dann tanken kann. Wechselgeld gibt es wohl nach Tankvorgang wieder. Da wir jedoch relativ leer sind, gibt es von den 50,00 Euro nichts zurück, aber zumindest ist der Tank annährend voll.
Nun hoch auf den höchsten Berg, leider ist die Sicht recht trüb. Den ganzen Tag gab es hin und wieder Wolken. Die Nord- und Ostküste lässt sich noch halberwegs ausmachen. In Richtung Westen und Süden sieht man jedoch nur Land – Schade! Ob man bei klarer Sicht das Meer in allen Himmelsrichtungen sieht, bleibt für uns ein Geheimis. Wir sehen uns noch ein wenig in der Klosterkirche um, trinken etwas und machen uns dann so langsam auf den Rückweg zum Hotel.
Abendessen gibt es dann in Cala’n Bosc am Hafen. Hannah möchte unbedingt im Hotelzimmer essen und ich hole ihr dafür Menorca-Käse, Brötchen und Melone aus dem Supermarkt. Wir gehen zu dem asiatischen Restaurant am Hafen. Viel vegetarisches gibt es nicht zur Auswahl, die Asiaten haben sich sehr an die europäischen Bedarfe an Fleisch angepasst… Ich nehme gebratenen Reis mit Gemüse und Michael vegetarisches Chow Mein. Davor gibt es vegetarische Frühlingsrollen. Das Essen ist passabel, die Nudeln definitiv besser als der Reis. Enttäuschend ist jedoch, dass es keinen Mangosaft gibt und leider auch keinen frischen Orangensaft (wie auf der Karte). Wir nehmen also einen normalen Orangensaft, leider wie die meisten Getränke hier, mit Aspartam – langsam sind wir echt genervt.