Menorca – Tag 9 – Cala Santa Galdana

Einen richtigen Plan haben wir nicht für heute, deswegen besprechen wir beim Frühstück, was das sinnvollste für heute ist. Die nächsten zwei Tage soll das Wetter schlechter werden, das wäre optimal um durch den Südosten zu fahren, wo ohnehin keine großartigen Strandaufenthalte geplant sind und ggf. die Wanderung im Südwesten.

Bleibt eigentlich nur der Nordosten und die eventuell nachzuholende Cala del Pilar. Da es heute recht warm werden soll, ist wohl der Strand die beste Option, auch wenn das eine halbe Stunde Fußmarsch vom Parkplatz aus bedeutet. Hannah ist schon begeistert…

Natürlich kommen wir mal wieder nicht besonders pünktlich los, aber als wir zum Camí del Pilar kommen, ist das Schild noch auf freie Parkplätze gestellt, meine Laune steigt! Wir fahren einige Meter, bis die Autos vor uns stoppen. In mir steigt so eine Vorahnung… Die Gestiken eines Mannes und die darauf umkehrenden Autos vor uns, bestätigen mein Gefühl – der Parkplatz ist voll!

Also heißt es für uns ebenfalls umkehren – ein paar Minuten eher und wir hätten Glück gehabt! 🙁

Ich suche nach Alternativen: Für den Nordosten käme noch Cala d’Algariens in Frage, auf die Schnelle finde ich jedoch bei Google Maps keine Auskunft zu einem Parkplatz und weiß somit nicht, ob eine eventuelle Wanderung vor uns liegt. Spontan entscheide ich mich für Cala Santa Galdana. Das ist zwar eine Touristenhochburg, aber der Strand sah recht gut aus. Auch meine Motivation ist gesunken, weite Wege auf uns zu nehmen und dann ggf. Pech mit dem Strand zu haben – zumindest für heute.

Wir finden einen Parkplatz der nicht all zu weit vom Strand weg ist, der ist jedoch bereits voll, das lässt einiges erwarten… Etwas weiter hinten, gibt es noch eine Lücke für uns. Wir laufen an einem großen Hotel vorbei, was mich ins Staunen versetzt. Schon bei der Anfahrt zum Parkplatz war mir aufgefallen, als wir geradezu auf das Hotel zu gefahren sind, dass die ihren Pool offenbar zur Straße hin haben – hinter einem Glasgeländer. Die Urlauber haben ihre Liegen direkt hinter dieser Glaswand und aalen sich in der Sonne! Ich frage mich erneunt, wie manche ihren Urlaub verbringen… Aber da hat wohl jeder andere Vorlieben.

Angekommen am Strand, ist dieser bereits recht voll. Wir bauen unser Zelt in vierter Reihe hinter einem Pinienbaum auf, der wird uns später zusätzlichen Schatten spenden. Das Wasser hier ist, ähnlich wie in d’en Castell durch die vielen Badenden trüb, auch hier sind wir mitten auf dem Strand, so dass es im Wasser nicht viel zu sehen gibt. Dafür gibt es alles andere, was man braucht (oder auch nicht) am Strand: Toiletten, Restaurants, Rettungsschwimmer, eine Erste-Hilfe-Station, kleine Läden und ein riesiges Hotel.

Nachdem wir uns im Wasser abgekühlt und es uns auf der Decker bequem gemacht haben, kommen die ersten Wolken und dann ganz plötzlich auch ein kurzer Schauer. Es ist irgendwie witzig anzusehen, wie die Leute aus dem Meer strömen, als könnten sie nass werden… Aber auch wir ziehen uns weiter in das Zelt zurück, in das wir gerade so zu dritt passen. Lange hält der Schauer nicht an, aber nun ist es unangenehm nass-sandig auf der Decke – ich stehe lieber.

Irgendwie fehlt mir bei den ganzen Leuten hier, die Motivation Fotos zu machen. So gibt es nur ein paar typisch touristische Bilder. Die Schnorchel brauchen wir auch gar nicht erst auspacken. Ich bin irgendwie genervt von dieser Art von Stränden, auch bei Michael sieht das nicht anders aus. Hannah wiederrum nutzt die Möglichkeit zu shoppen und sucht sich Beach-Tennisschläger und einen Donut-Schwimmring aus.

Etwas Hunger oder Appetit stellt sich ein und wir essen im Strandrestaurant. Hannah beschwert sich über ihren HotDog mit Pommes nicht, mein Tortilla Española ist auch ganz okay, auch wenn der Salat dazu etwas ausgetrocknet wirkt. Michael bezeichnet seine vegetarische Pizza, die es auf der Karte gibt, als essbar.

Ein wenig verharren wir noch am Strand, bevor wir zusammenpacken. Direkt ins Hotel geht es nicht zurück, wir bzw. ich wollen noch zum Leuchtturm am Punta Nati. Erneutes Gemecker als wir dort ankommen, da der Parkplatz ca. 10 Gehminuten vom Leuchtturm entfernt liegt. Wir ignorieren das und bieten Hannah an, am Tor des Leuchtturms zu warten. Auf das Gelände selbst kann man nicht, aber es hat sich offenbar ein gewisser Rundweg etabliert: Die Trockensteinmauer ist links und rechts vom Tor etwas zurückgebaut und man kann drüber klettern.

Es gibt hier eine tolle Aussicht auf die Klippen und das Meer, den Leuchtturm und zwei Barracas. Da es gegen 17:30 hier noch sehr heiß ist, machen wir uns nach einer kurzen Umrundung des Leuchtturms und ein paar Fotos wieder auf den Rückweg.

Irgendwie sind wir alle doch ziemlich kaputt, dabei war der Tag gar nicht so anstrengend. Wahrscheinlich ist es diese feuchte Hitze, das täglich zeitige Aufstehen oder das wir es nicht gewöhnt sind, jeden Tag unterwegs zu sein.

Im Hotel ist dann noch etwas Ausruhen angesagt, bevor Michael und ich zum Hafen Essen gehen. Hannah hat keinen Hunger und möchte wieder im Hotel bleiben. Eigentlich wollten wir nochmal zum Piccola, da mir der Hummus mit Pitabrot jetzt sehr zusagen würde. Auf dem Weg dahin entdecken wir jedoch La Fiesta, eigentlich ein Familien-Restaurant mit vielen Spielmöglichkeiten für Kinder, da es hier aber etwas Mexikanisches gibt, nehmen wir auch ohne Kind dabei Platz.

Die kleinen Pannen der Kellner und die Reaktionen des Oberkellners darauf, haben einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Nach ein paar Nachos zur Vorspeise, nehmen wir beide einen vegetarischen Burrito, dazu kommen Pommes. Für mich ist dieser eigentlich ganz gut, ich schaffe nur nicht viel. Für Michael ist der Burrito gerade so okay – mir fehlt wohl die Erfahrung, ich denke es war mein erster Burrito… Dazu gönne ich mir heute eine Pina Colada, die ist ganz lecker!

Im Hotel hatten wir eine kleine Flasche Pomada probiert. Das ist sowas wie das Nationalgetränk der Mernorquiner und besteht aus Gin mit Limonade. Ich hatte mir das etwas weniger alkoholisch vorgestellt, Michael mag es überhaupt nicht.

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