Menorca 2019 – Resume
Wie erwartet ist Menorca eine tolle Insel! Die Strände und das Meer sind traumhaft, und auch sonst hat Menorca einiges zu bieten. Um Menorca wirklich ganz zu entdecken bräuchte man jedoch mindestens zwei Monate. Schon bei meiner Planung war klar, wir werden vieles nicht schaffen und ich musste bereits vorab einiges streichen.
Das wirkliche Leben hat jedoch gezeigt, dass man noch deutlich weniger schafft, wenn man nicht überall nur durchhetzen will – und das wollten wir nun wirklich nicht… Ich dachte aber, das man zwei Strände am Tag schafft. Zumindest im Sommer sollte man das aber vielleicht nicht anstreben, ganz besonders bei Stränden die man nur mit einem gewissen Fußmarsch erreichen kann.
In unserem Fall kam auch noch der Auf- und Abbau der Strandmuschel dazu, ist man mit Schirm unterwegs, ist das vermutlich einfacher. Aber dafür lässt sich die Strandmuschel besser transportieren und bietet mehr Schatten. Die Hitze ist jedoch im August doch echt heftig, die Strände sind voll und die Städte überfüllt.
Ich möchte auf jeden Fall nochmal nach Menorca, nicht nur weil wir nur ein Bruchteil geschafft haben, sondern weil der Camí de Cavalls mich noch immer reizt. Per Fahrrad wird das jedoch nichts, hier ist man per Fuß deutlich besser dran. Mit dem Fahrrad lässt sich die Insel dennoch sehr gut erkunden und den Spaniern macht das offenbar auch im Hochsommer nichts aus – für mich bei dem feuchtwarmen Klima jedoch unvorstellbar…
Ich würde gern Ende September / Anfang Oktober nochmal hier her. Der Frühling ist sicher auch so sehr schön, aber im Herbst ist das Meer vermutlich noch etwas wärmer.
Das wahre Menorca haben wir jetzt im Sommer noch nicht entdeckt, auch weil wir uns mehr auf die Strände konzetriert haben und in einer Touristengegend untergebracht waren. Das Hotel im übrigen ist grundsätzlich als positiv zu bewerten, auf Grund seiner Bauweise wirkt es klein und gemütlich, auch wenn es doch so einige Urlauber beherbergen kann. Es ist modern und sauber eingerichtet, das Personal ist freundlich. Es gibt zu den Mahlzeiten genügend Platz für die Hotelbewohner, lediglich am Pool kann es eng werden, wenn man nicht zeitig genug seine Liege markiert – aber das ist für uns nicht relevant.
Das Frühstücks- und Abendbuffet sieht auf den ersten Blick abwechslungsreich und gut aus – allerdings für uns nur auf den ersten Blick. Das Abendessen hatten wir nur einen Tag gebucht und Fleischesser kommen hier vielleicht auch auf ihre Kosten, für uns gab es jedoch nur eine eingeschränkte Auswahl, und die hat noch nicht mal besonders gut geschmeckt, es fehlte an Geschmack – der Preis war dafür dann definitiv überhöht. Schön wäre es, wenn es für Vegetarier mehr Optionen oder einen anderen Preis geben würde.
Zum Frühstück gab es zwar eine große Auswahl, allerdings so richtig lecker war es nicht – das Obst war oftmals nicht richtig reif und selbst beim Käse gab es nur europäischen Standardkäse (Edamer und Emmentaler). Queso de Mahon sucht man hier vergebens. Auch unter Frischkäse versteht man hier offenbar was anderes, von der Konsistenz her war es wie Milch die mit Gelantine angedickt war, auch der Geschmack ging in die Richtung. Das Rührei konnte ich nach einigen Tagen nicht mehr sehen, auch das war sicher mit Milch gestreckt.
Auch ansonsten war das Land eher ein kulinarischer Reinfall. Auch wenn das nicht der Grund ist, weshalb wir in ein Land reisen, so ist es doch schön, wenn man etwas Neues probieren kann, was man zu Hause so nicht bekommt. Die Anzahl an Restaurants war riesig, dennoch waren die Karten doch sehr vergleichbar und eher europäisch-italienisch. Ich bin mir aber sicher, dass das auch anders auf der Insel geht, wenn man sich von den Touristenzentren fernhält. Für uns war das schwierig, weil wir nun mal in einem solchen „stationiert“ waren.
Womit wir ebenfalls nicht gerechnet hatten, man kommt um Aspartam in Getränken fast nicht drum herum! Das sind wir so nicht gewöhnt. Limonanden enthalten es offenbar immer, „normal“ ist mit Zucker gemischt, „zero“ dann nur mit Süßstoff. Aber selbst in Säften ist es oftmals enthalten, besonders in Restaurants. Zum Glück gab es aber meist frischgepressten Orangensaft, so dass man dem entgehen kann.
Auch von einem festen Ort aus die Insel zu erkunden, wie wir es gemacht haben, ist sicher nicht optimal, selbst wenn die Insel recht klein ist. Besser kommt man auf jeden Fall per Roadtrip oder im Camper. Dann sollte man vermehrt in den kleinen Ortschaften halt machen. Diese haben wir leider überhaupt nicht erkundet, so dass uns da sicher einiges an Eindrücken entgangen ist.
Es Mercadal war von den Orten die wir besucht hatten, auf jeden Fall mein Favorit. Aber das lässt sich sicher noch toppen, wenn man die kleineren Dörfer besucht. Das Personal im Hotel, in den Läden und Restaurants war eigentlich ich immer sehr freundlich. Nur in Gegenden wo nicht spanische Urlauber etwas seltener sind, hatten wir manchmal den Eindruck, dass wir nicht so erwünscht sind – aber das waren Ausnahmen.
Ich hätte etwas mehr offene Menschlichkeit erwartet, hier ist und bleibt Irland mein Favorit. Auch an den Stränden schien jeder so auf sich bedacht zu sein, flog ein Schirm von jemanden weg, hat hier keiner wirklich reagiert. Allerdings kann man davon wohl eher nicht auf die Menorquiner schließen, vermutlich waren mehr Urlauber am Strand als Einheimische. Überrascht hat mich, dass offenbar sehr viele Spanier hier Urlaub machen, dicht gefolgt von Briten – das war jedoch keine Überraschung. Deutsche trifft man an, aber nicht in großen Mengen. Dazu kamen auf jeden Fall der ein oder andere Franzose, sowie etwas seltener Polen. Ich möchte meinen einmal auch etwas nordisches gehört zu haben.
Etwas gewöhnungsbedürftig – zumindest für uns – ist die ausgeprägte Oben-Ohne-Kultur an den Stränden. Die Strände müssen auch nicht sooo abgelegen sein, dass es Nacktbader gibt. Gerade wenn man Fotos macht, muss man doch sehr darauf achten, was man im Hintergrund so mit einfängt.
Gesamturteil: Absolut empfehlenswert!! Die Strände sind meist traumhaft, auch wenn man Pech haben kann und der lange Weg dann umsonst war. Ebenfalls sehr positiv: man merkt, dass die Menorquiner sehr umweltbewusst sind, die ganze Insel ist sehr sauber und jeder scheint sich zu bemühen. Nicht selten habe ich an Stränden Leute beobachtet, die Müll eingesammelt haben. Die Preise sind (zumindest in der Hochsaison) ordentlich gesalzen, dafür kann man meist kostenlos parken! Letzteres hatte mich doch sehr erstaunt. Auch kulturell ist vieles ohne Eintrittsgelder möglich! Das ist nicht selbstverständlich.