Menorca – Tag 11 – Der Südosten
Auch für den heutigen Tag sind Wind und Wolken angekündigt, daher ist für heute kein Strand geplant. Der Südosten steht noch aus und hier waren ohnehin keine Strandaufenthalte in dem Sinne geplant.
Ich wollte zwar gerne die Cova d’en Xoroi mit bei dieser Tour besichtigen, aber da wir den Leuchtturm von Favàritx noch offen haben, ist mir dieser wichtiger. Nachdem Frühstück kommen wir recht pünktlich los und sind bereits kurz nach 10:00 bei unserem ersten Ziel angekommen – die Talaiot Siedlung von Trepucó.
Für diese konkrete Siedlung habe ich mich relativ kurzfristig entschieden. Eigentlich wollte ich gerne zu Torre d’en Gaumés, da es die größte Siedlung ist, aber diese liegt für unsere heutige Tour zum einen ungünstig und zum anderen ist die Taula hier nicht mehr erhalten. Also suche ich während der Fahrt in Richtung Maó nach einer Alternative und entscheide mich für diese Siedlung. Da wir heute angenehme Temperaturen haben (ca. 25 °C) macht es richtig Spaß die Siedlung zu erkunden und es gibt tatsächlich kein Gemecker.
Dann geht es weiter nach Es Castell und hier wird erstmal die Windmühle am Ortseingang abgelichtet – die stand auf meiner Foto-ToDo-Liste. Lange wollte ich eigentlich nicht hier bleiben, nur kurz zum Placa Esplanada und kurz beim Hafen vorbeischauen. Hannah hat jedoch Hunger und wir kehren ein – hier ist es zum ersten Mal so spanisch, wie ich es erwartet hatte und alles dauert seine Zeit.
Das Lokal der Wahl heißt Inos Art (wenn ich die Schnörkelschrift richtig deute) und ist direkt am Placa Esplanada. Michael nimmt was für den kleinen Hunger: Menorca Käse mit Tomaten Baguette und selbstgemachte Pommes. Hannah schlägt mit einem Schweinefleisch-Teller zu, welcher ihr sehr mundet. Da ich keinen Hunger habe, koste ich nur etwas bei Michael mit, trinke dafür aber einen Kaffee – den brauche ich heute irgendwie. Auch wenn wir hier nur einen typischen Snack hatten, den wir bereits des Häufigeren zu uns genommen haben, merkt man den Unterschied deutlich – viel besser als in den Touristenhochburgen!
Dann schauen wir noch beim Hafen vorbei, jedoch nur kurz von oben, da die Zeit durch das Warten im Restaurant gut vorangeschritten ist. Eigentlich sollte es von hier aus kurz nach s’Algar gehen, das wird nun aber gestrichen und wir fahren zur Punta Prima.
Ins Wasser möchte hier keiner von uns, es ist auch noch recht windig. Während ich an meinen Aufnahmen vom Leuchtturm bastel – habe mich für eine Langzeitbelichtung entschieden – vergnügen sich die anderen beiden im Sand. Der Strand ist grundsätzlich schön und man könnte sich sicher noch etwas umgucken, aber für uns geht es direkt weiter.
Für Binibèquer Vell haben wir zwar ca. 1 h, aber die ist schnell um beim Erkunden der kleinen Gassen und des „Hafens“. Auch wenn es am Reißbrett enstanden und natürlich auch mächtig voll von Touristen ist, sind wir dennoch sehr beeindruckt. Sicherlich gibt es hier noch bessere Viewpoints für Fotos, aber wir haben noch ein Date mit einem Leuchtturm und dürfen den Bus dorthin nicht verpassen.
Als geht es nach Maó, wir parken in der Nähe des Busbahnhofs – deutlich billiger als in der Tiefgarage. Aber den Ticketautomaten muss man auch erstmal verstehen zu bedienen, ich suche mir Hilfe bei einer Einheimischen. Nach kurzer Wartezeit geht es dann gemütlich mit dem Bus zum Leuchtturm. Hier haben wir ausreichend Zeit um den richtigen Standpunkt für die Fotos zu finden.
Dieses Mal haben wir es richtig gemacht und alle Turnschuhe an. So können wir auch in den Felsen klettern um den idealen Standpunkt zu finden. Während ich fotografiere, klettern die anderen beiden weiter herum und bauen eine kleine Mauer. Eine kleine Verletzung am Daumen ziehe ich mir trotzdem zu, als ich mit der Hand zu dicht an einem Felsen vorbeistreife – es gibt schlimmeres. Bis zum Sonnenuntergang können wir auf Grund der Abfahrtzeiten nicht bleiben, der letzte Bus geht 19:00 Uhr zurück. Aber dafür gab es ein paar nette Wellen. 🙂
Dann geht es zurück nach Maó, wo wir auch noch essen wollen. Wir befragen wieder Happy Cow. Ein Restaurant mit vegetarischen/veganen Optionen soll gleich um die Ecke sein. Wir folgen der Karte und stehen vor verschlossenen Toren – Militärgebiet?! Das Restaurant heißt El Mirador und ich versuche es so bei Google Maps zu finden, das scheint doch weiter weg zu sein. Da liegt das Petit Sophie näher – also versuchen wir es da. Als Google der Meinung ist, dass wir da sind, ist hier weit und breit kein Restaurant zu sehen…
Wir sind leicht genervt und wollen nun dann doch zum El Mirador. Nach ein wenig hin und her, da Maps irgenwie Schwierigkeiten hat, die Route neuzuberechnen, wenn wir eine Abkürzung einschlagen, nähern wir uns langsam dem Zielpunkt und die Gegend kommt mir bekannt vor! Google führt uns zum Aussichtspunkt und nicht zum Restaurant!
Jetzt sind wir alle genervt und beschließen in das nächst beste Restaurant zu gehen. Beim ersten finden wir zwar etwas Vegetarisches, ansonsten haben sie aber nur Fisch – also nichts für Hannah. Bei allen anderen gestaltet es sich umgekehrt. Im Zentrum von Maó sind so viele Restaurant und nirgendwo gibt es etwas Vegetarisches (außer vielleicht einen Salat oder Snacks) – mittlerweile sind wir frustriert.
Am Placa Colón finden wir dann doch etwas. Auf dem Platz stehen viele Tische und es ist recht voll. Wir gucken dennoch auf die Karte(n). Erst verstehe ich nicht, warum hier mehrere verschiedene Karten sind… Wir versuchen zu identifizieren zu welchem Restaurant die Tische gehören um ggf. im Restaurant einen Tisch zu bekommen. Eine Kellnerin bittet uns, kurz zu warten, gleich wird ein Tisch frei. Auf der Karte die uns gereicht wird, sind nicht mehr alle Gerichte drauf, die ich erst gesehen habe?! Wir finden dennoch alle etwas. Für Michael und mich gibt es Paella Verduras und Hannah nimmt Nachos, richtigen Hunger hat sie nicht – kein Wunder nach dem großen Mittagessen.
Während wir auf das Essen warten, verstehe ich langsam, was hier los ist… Die Tische auf dem Platz gehören zu drei verschiedenen Restaurants! Naja, nun ist es egal, wir haben bereits bestellt und zwar beim Txokoa. Die Paelle ist recht gut, besser als in Ciutadella würde ich sagen. Die Rechnung dann aber heftig – über 50,00 Euro sind wir auch hier auf Menorca nicht gewohnt. Zumal wir ja nur 2 Hauptgerichte hatten und keine alkoholischen Getränke. Aber so ist es wahrscheinlich im Zentrum der menorquinischen Hauptstadt.
Bevor wir erschöpft zum Auto gehen, genehmigen wir uns noch einen Frozen Yogurt. Dann aber nichts wie zurück! Heute sind wir erst gegen 23:00 Uhr zurück – einkaufen können wir heute nicht mehr… Aber das Wasser reicht noch für die Nacht.