Menorca – Tag 12 – Cala del Pilar
Auch wenn wir gestern spät zurück waren, heute müssen wir zeitig aufstehen, ich stelle den Wecker für 7:00 Uhr um auf Nummer sicher zu gehen. Die meisten Dinge haben wir im Auto gelassen, so dass wir nach dem Frühstück direkt los können. Und tatsächlich schaffen wir es um ca. 8:30 Uhr im Auto zu sitzen und zu starten.
Ich hatte noch mal kurz darüber nachgedacht, ob wir vielleicht doch lieber zur Cala en Turqueta wollen, aber irgendwie habe ich noch die Cala Escorxada im Kopf und habe ein bisschen Angst, das wir wieder Pech haben könnten im Süden. Als wir an der Einfahrt zu dem Parkplatz vorbeifahren steht dort sowieso schon wieder belegt – unglaublich, es ist noch nicht mal 8:45 Uhr!
Ich bin schon etwas aufgeregt, wie die Parkplatzsituation an der Cala del Pilar aussieht. Die Zufahrt ist erstmal frei und als wir an der Stelle vorbei sind, an der wir das letzte Mal umkehren mussten, bin ich guter Hoffnung. Und tatsächlich, wir erreichen den Parkplatz! Der ist sogar noch relativ leer. Wir machen uns auf den Weg, uns steht noch ein guter Fußmarsch bevor. Laut Reiseführer 30 Minuten und nach dem Schild 45 Minuten. Letzteres trifft vermutlich eher zu, zumindest für uns.
Wir haben doch mit Strand- und Fotoausrüstung ein bisschen was tragen. Aber zumindest geht es erst mal durch einen schattigen Wald, das läuft sich recht gut. Heute kommt das Gemecker eher von Michael, der sich nicht daran erinnert, dass ich gesagt hatte, dass wir etwas laufen müssen… Wir diskutieren, ob es nun gut ist, dass die Parkplätze etwas weiter entfernt liegen – der Natur zur Liebe.
In Küstennähe wird es dann wieder etwas felsiger, aber trotzdem gut machbar. Der Ausblick ist herlich und da es noch recht zeitig ist, sind die Temperaturen auch sehr angenehm. Aber bereits von hoch oben ist erkennbar – heut ist ein ordentlicher Wellengang! Wirklich windig ist es jedoch eigentlich nicht.
Ich hatte darauf gehofft, nochmal etwas an den Felsen schnorcheln zu können. Das fällt dann wohl aus… Als wir dann am Strand ankommen, der wirklich malerisch ist, wirken die Wellen noch heftiger als von oben. Dann entdeckt Michael die ersten Nackten und für ihn steht fest: Nie wieder nach Menorca! Aber selbst Hannah will nochmal hier her, dann eben mit mir alleine.
Wir bauen zum letzten Mal unser Strandlager auf. Michael und Hannah werfen sich direkt in die Wellen. Der Strand hat sich tatsächlich für alle gelohnt – ich bekomme ein paar schöne Bilder und den anderen beiden machen die Wellen richtig Spaß! Es dauert jedoch nicht lange, als Michael einen Badeschuh durch die Wellen verliert. Wenig später ist auch die erste Schwimmbrille im Meer verschwunden.
Hannah reicht es erstmal, sie ist von oben bis unten total sandig. Unter ihrem Badeanzug ist ein ganzer Sandkasten! Dazu klebt dieser Sand hartnäckig an der Haut und den Haaren. Sie zieht sich um und will nicht mehr ins Wasser. Mir machen solche Wellen ohnehin nicht so viel Spaß, zumal es auch ein paar Felsen im Wasser gibt.
Michael verliert, während wir uns trocknen, eine Taucherbrille ans Meer… Zum Glück ist es der letzte Strandtag! Ich wage mich auch ein zweites Mal in die Wellen, als Hannah das sieht, zieht sie sich doch nochmal um und folgt mir. Die Wellen sind jedoch wirklich kraftvoll. Als sie mich einmal richtig erwischen und mich hin und herspülen, reicht es mir! Auch mir haben sie mir nun die Schwimmbrille genommen!
Hannah hat auch genug, sie hat sich etwas weh getan. Für uns beide reicht es und es ist wieder trocknen angesagt. Michael verletzt sich dann auch noch am Bein, irgendwo war ein Fels im Wasser. Gegen 14:00 Uhr als wir alle halbwegs trocken sind, beschließen wir aufzubrechen. Wir müssen ja auch noch packen…
Der Rückweg ist etwas beschwerlicher, jetzt geht es erstmal ordentlich bergauf und die Temperaturen der Mittagszeit sind dafür nicht unbedingt förderlich. Im Schatten der Bäume wird es dann zwar besser, aber irgendwie sind wir alle geschafft, die Laune entsprechend – so laufen wir im Entenmarsch mit etwas Abstand. 🙂
Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall! Für Michael war es dank der Wellen sogar der schönste Strand im ganzen Urlaub. Ich kann ihm da nur zustimmen, wenn auch aus anderen Gründen. Gut, dass wir den dritten Anlauf unternommen haben und diesmal auch Glück hatten. Als wir wieder beim Auto ankommen ist der Parkplatz zwar gut gefüllt, aber nicht voll. Durch den Wellengang sind viele Leute nicht lange geblieben. Heute hätten wir also gar nicht so zeitig hier sein müssen…
Zurück im Hotel sind wir wirklich erschöpft. Das Packen geht nur mit Pausen voran. Eigentlich war der Plan, dass Michael das Auto sauber macht, während ich packe. Aber die nächste Waschanlage ist in Ciutadella und wir verschieben das auf morgen.
Ein letztes Mal geht es zum Hafen zum Essen. Wir wollen nochmal ins Piccola, der Hummus passt gut zum kleinen Hunger und auch Hannah ist einverstanden. Leider haben sie aber offenbar nur noch einmal Hummus?! Michael nimmt die vegane Pizza – sie ist essbar.
Zum Abschluss geht es über den Strand zum Hotel zurück. Es ist nahezu Vollmond und dieser leuchtet riesig. Mir fehlt jedoch die Motivation nochmal irgendwelche Fotoaktionen zu starten. Es gibt auch noch viel zu packen. So geht der letzte Urlaubstag zu Ende.