Tag 3 – Der Schleierwasserfall
Der Plan sieht für heute unter anderem eine Wanderung zum Schleierwasserfall vor, der ist hier ganz in der Nähe. Nagut Nähe ist relativ, Komoot sagt wir brauchen für die Wanderung ca. 3 h. Mit Fotos schießen, rechnen wir eher mit 5 h. Idealerweise wären wir dort gegen Sonnenuntergang, aber da spielt das Wetter nicht mit. Das soll vormittags noch recht schön sein und im Laufe des Tages schlechter werden.
Der Wasserfall ist ein Must-Have, die beiden anderen Ziele, die für heute vorgesehensind(mit der Seilbahn auf den Berg Solisko und auf den Aussichtsturm Veža Snov) sind uns nicht ganz so wichtig. Und wir schauen mal, was wir davon heute so machen.
Nach dem Frühstück in der Unterkunft geht es los, ein paar kleine Snacks wie Müsliriegel haben wir dabei. Erstmal geht es mit dem Auto in Richtung Wanderweg. Es gibt nämlich einen in der Nähe von dem Lift. Als das Auto vor uns wendet, wird uns klar, hier werden wir wohl nicht parken können. Warum der Parkplatz geschlossen hat, wissen wir aber nicht. Also parken wir dort, wo wir auch freitags geparkt hatten. Dieses Mal müssen wir übrigens bezahlen – 7 Euro für den Tag ist aber passabel.
Als wir die Rucksäcke umgeschnallt haben, geht es dann gegen 8:45 Uhr am Parkplatz los. Komoot leitet uns, aber auch so ist der Wanderweg ausreichend gut ausgeschildert. Dank unserer Wanderschuhe stören uns die Rinsale nicht, die den Wanderweg entlang fließen. Es dauert nicht lange, da liegt Schnee auf dem Wanderweg und natürlich kein frischer, sondern überfrorener. Stellenweise ist es wirklich glatt. Uns graut es jetzt schon vor dem Abstieg…
Wovor es mir jedoch noch mehr graut, ist eine Begegnung mit Bären. Besonders viele Wanderer sind auch nicht unterwegs, jedes Mal, wenn wir jemanden begegnen fühle ich mich kurzzeitig etwa wohler.
Irgendwann sind wir dann oberhalb der Baumgrenze und ich halte nach dem Wasserfall Ausschau. Zu sehen ist nichts, ich habe schon Befürchtungen, dass es nicht wirklich was zu sehen gibt, weil der ganze Schnee noch nicht geschmolzen ist. Aber wir gehen weiter und dann entdecken wir ihn! Innerhalb von ca. 2 h erreichen wir unser Ziel.
Jetzt heißt erst einmal verschnaufen und Fotos machen. Ein guter Spot ist schnell gefunden und wir bauen alles für die Langzeitaufnahme auf. Dabei genießen wir die Sonne – ich etwas zu sehr… Das merkt immer gar nicht so, wenn es so kalt ist.
Nach knapp einer Stunde ist soweit alles im Kasten und wir haben lange genug die schöne Aussicht genossen. Bevor es aber wirklich zurück geht, verlassen wir den Wanderweg und machen noch ein Aufnahmen am Strom, der unter den Schneemassen hervortritt.
Der Abstieg ist durch den vereisten Schnee etwas mühsam. Wir laufen teilweise neben dem Weg, da versinkt man jedoch gerne mal im Schnee. Alles im allem kommen wir jedoch gut wieder am Fuß des Wanderwegs an. Für den Abstieg brauchen wir nochmal 1,5 h, allerdings inkl. kleiner Stopps für Foto- und Videoaufnahmen.
In der Nähe des Lifts gibt es ein paar Imbissbuden und wir holen uns erstmal eine Kleinigkeit zu essen. Es gibt für uns Kartoffel-Gemüse-Puffer mit Remoulade, für mich dazu eine heiße Schokolade.
Nachdem wir gestärkt sind, geht es gegen 14 Uhr mit dem Sessellift hoch auf den Solisko. Mittlerweile gibt es eine dicke Wolkendecke und nichts mehr mit Sonne. Die Aussicht ist trotzdem toll. Wir können über das Tal bis zu dem Gebirgszug der niederen Tatra sehen. Wieder machen wir ein paar Fotos, aber den Gipfel erklimmen wir bei dem Wetter und vor allem den Witterungsverhältnissen nicht.
Dann geht es mit dem Lift wieder nach unten. Ohne Sonne ist es doch ziemlich kalt. Eine Stunde später sind wir wieder unten und fahren in die Unterkunft. Jetzt ist erstmal Ausruhen angesagt. Die Wanderung war insgesamt 4,5 h, da lag ich mit den veranschlagten 5 h gar nicht so verkehrt.
Ach, den Turm haben wir nicht gemacht. Das Geld war es uns nicht wert, zumal wir von dem Berg eine bessere Aussicht hatten.
Gegen 19 Uhr fahren wir mit dem Auto nochmal in den Ortskern, wir wollen gerne etwas möglichst typisch slowakisches Essen und entscheiden uns für das Furkotka. Das Restaurant ist sehr gemütlich, auch wenn wir etwas zu tun haben, den Eingang zu finden. Es geht nämlich zu einem Hotel. Ich bestelle mir Makové Šúl’ance – also sowas wie Kopytka / Gnocchis mit Mohn. Super lecker, wie ich finde! Michael entscheidet sich für gegrillte Zucchiniwürfel mit Tofu, dazu Pommes, und ist auch recht zufrieden.
Dann geht es zurück in die Unterkunft, für den heutigen Tag war es das. Alles in allem ein schöner Tag, aber der Wasserfall ist sicherlich ohne dem Schnee noch schöner anzusehen. Das muss man auf jeden Fall bedenken, dass in den Hochgebirgen der Schnee länger durchhält.